Dodomandala- wie ich auf meine Art der Mandala-Malerei kam
Mit Malerei befasse ich mich schon seit vielen Jahren, vor allem zur Illustration von Texten und Geschichten.Dabei habe ich auch oft Mandalas angefertigt.
Nach dem für mich schicksalshaften Jahr 2005 habe ich mich 2006 verstärkt mit Mandalas befasst, zunächst im Rahmen buddhistischer Übungen und Meditationen.
Mir fiel auf, das mir das Malen von Mandalas nicht nur Freude machte, sondern auch seelisch gut tat und ich begann, Fachliteratur zu erforschen.
Tatsächlich, da gab es Mandalamalen ganz konkret als psychotherapeutisches Instrument und das,was ich in der psychologischen Literatur fand, war für mich oft eine Wiederentdeckung; das hatte ich so ähnlich schon in buddhistischen Werken gelesen und in meinen Übungen erspürt und erfahren.
„Seine Mitte finden“ ist eine der Absichten, die der Buddhismus hegt, indem er dem Schüler die Arbeit mit Mandalas empfiehlt- ob der Schüler das Kreisbild nun betrachtet oder es selbst anfertigt.
Und ich spürte bei jedem Mandala, das ich malte, dass da etwas Besonderes in mir abläuft, das ich so nicht gekannt hatte, als ich Landschaften, Tier etc. malte.
Da war eine Art ordnende Kraft, die mir half, „dran zu bleiben“ und die man am Bild auch sehen kann.
„ Diese vielen Details erfordern sicher Geduld und langen Atem“ höre ich oft von Betrachtern meiner Bilder. Das stimmt, ist aber weniger mühevoll, als es den Eindruck macht.
Und ich habe eben diese „ordnende Kraft“ im Verdacht, die dafür sorgt, dass meine Begeisterung so gross und langlebig bleibt, dass Emotionen wie Ungeduld oder Versagensängste gar nicht erst aufkommen.
Ganz offensichtlich, Mandalas WIRKEN. Sie taten Mir gut- und auch anderen Menschen.
Das merkte ich bald an den Reaktionen von Menschen, denen ich meine Bilder zeigte.
Sie wirkten auch auf ihre Seelen und wir stellten erstaunt fest, dass sie oft ohne mich dazu gefragt hatten, verstanden, in welcher Stimmung ich das Bild gemalt und welche Themen mich beschäftigt hatten.
Und, auch dies, die Bilder gefielen. So erhielt ich auch noch von Aussen Motivation.
Ich malte weiter und saugte parallel dazu alles auf, was ich an Wissen über Mandalas in Erfahrung bringen konnte.
Die meisten Menschen verbinden Mandalas mit Buddhismus.
Zu Recht, den der Name bedeutet „ Kreis“ in der indischen Hochsprache Sanskrit.
Da aber mittlerweile Kreisbilder jeglicher Art als Mandalas in der Öffentlichkeit geläufig sind, verwende ich diese Bezeichnung für meine Bilder, obwohl sie keinen religiösen Bilder, sondern Seelenbilder sind.
Hier sei noch bemerkt, dass das Anfertigen buddhistische Mandalas eine vertiefte Kenntnis der buddhistischen Lehre voraussetzt, die ich definitv nicht bieten kann.
(Zudem sei gesagt, dass ich mich, wenn ich Symbole verwende, ausschliesslich solcher bediene, die ich gut genug kenne. Symbole haben Kräfte, von denen wir nur wenig wissen .
Sie sind Träger uralter Energien aus dem kollektiven Unbewussten und ich halte einen leichtfertigen Umgang mit ihnen für gefährlich.)
Kreisbilder gibt es auf der ganzen Welt, quer durch Kulturen und Religionen.
Ich fand Mandalas in Kirchen, Moscheen und in Museen, ich sah sie in Altem und Neuen,in Spiegeleiern, an der Ampel, überall in der Natur, wenn ich in eine Tasse guckte , den Knopf am Radio drehte, kurzum überall.
Was ist an diesem Kreis so beeindruckend, dass er heute wie gestern immer noch fasziniert ?
Der Kreis war mit Sonne und Mond schon in uralter Zeit sichtbar und Kreis- und Spiralbewegungen findet man überall in der Natur.
C.G.Jung bezeichnet den Kreis als archteypisches Bild der Menschheit.
Und damit wären wir wieder bei der Psychologie.
Der Kreis ist ein Symbol für Unendlichkeit, für Ganzheit und vollendete Form.
Die Spirale, aus der jeder Kreis entsteht, symbolisiert Entwicklung und steht für den Weg zur Vollendung. Sie ist DAS Zeichen für den spirituellen Weg der Seele.
Mandalas helfen uns auf diesem Weg.
Sie lassen uns für eine Weile innehalten und still werden und uns auf das Schöne dieser Welt besinnen.
Und genau das brauchen wir meiner Meinung nach heutzutage dringend:
Innehalten, ruhig werden, die Schönheit sehen.
Denn nur das Bewusstsein all des Schönen, das es auf dieser Welt gibt, kann uns die Kraft verleihen, die wir brauchen, um das Andere zu meistern.
Und nur jener, der das Schöne schätzt, wird ein Interesse entwickeln, es zu bewahren-
Das gilt für all das Kleine aber auch für das ganz Grosse dieser Welt !
Dodo Denger-Mangst, Januar 2011